Unsere Bäcker und Bäckerinnen
Brot, Brezen und Gebäck frisch aus dem Ofen: in der Metropolregion Nürnberg ist regionale Backkunst zuhause
Kräftige Landbrote, frische Brezen und natürlich Nürnberger Lebkuchen – dafür ist die Metropolregion Nürnberg weit über ihre Grenzen hinaus bekannt. Es sind unsere Bäckerinnen und Bäcker, die oft noch per Hand und nach überlieferten Traditionsrezepten die ursprüngliche Backtradition aufrechterhalten. Sie versorgen die Menschen mit gutem Brot und feinen Backwaren.
Verschiedene Brotsorten in Franken
Brot ist in Deutschland Kulturgut. Im Jahr 2014 wurde die deutsche Brotkultur durch die nationale UNESCO-Kommission sogar in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Laut dem Deutschen Brotregister gibt es allein in Bayern über 1.200 Brotsorten. In einzelnen Regionen der Metropolregion Nürnberg wiederrum wird Bauernbrot, Gewürzbrot, Landbrot, Vollkornbrot, Holzofenbrot oder Natursauerteigbrot mit regionaler Note gebacken. Von den Haßbergen, über Franken bis hin zur Oberpfalz – überall gibt es Brote mit eigener, besonderer Geschmacksnote. Dabei teilen die Brotfans der Metropolregion Nürnberg die Vorliebe für eher würzige Brotsorten. In Oberfranken ist man in Sachen Brot besonders kreativ: Seit dem Mittelalter hat die Region über 200 verschiedene Brotsorten hervorgebracht und es kommen noch immer neue Kreationen hinzu. Geht es darum, neue Brotsorten zu kreieren, wird unter anderem mit Gewürzen, Blüten sowie Mehl- und Getreidesorten experimentiert. Seit jeher gern gegessen wird Roggenbrot, Sauerteigbrot, allerlei Mischbrot und Vollkornbrot mit kräftigem Geschmack.
Unsere Bäckerinnen und Bäcker stellen die Brotlaibe oft noch von Hand und mit viel Liebe her. Statt auf chemische Zusatzstoffe und Backmischungen setzen sie auf hochwertige, regionale Zutaten. Von Mühlen und Hofläden wird regional produziertes Mehl und Getreide bezogen, landwirtschaftliche Betriebe steuern Nüsse, Früchte, Kräuter und Gewürze bei. Zusätzlich zu den Klassikern wie Brot, Brötchen und Kuchen werden in den heimischen Backstuben regionale Spezialitäten wie Allerheiligenspitzl, Küchle, Schneeballn, Feuerspotzn, Hutkrapfen, Elisenlebkuchen oder Urrädla gebacken.
Beliebte Backwaren aus der Metropolregion Nürnberg
- Elisenlebkuchen haben eine lange Tradition. Bereits im 11. und 12. Jahrhundert wurden sie in den alten Klosterbäckereien als Heilmittel gegen Krankheiten gebacken. Außerhalb der Klostermauern werden erste Lebkuchenbäcker ab 1395 in Nürnberg erwähnt. Erst ab dem 16. Jahrhundert wurden die Lebkuchen so gebacken, wie wir sie heute kennen: auf Oblaten.
- Für Kiechla, Küchla oder Küchle variieren die Rezepte nach Region oder gar nach Ortschaft. Auch dieses Festtagsgebäck hat seinen Ursprung im Mittelalter. Schon damals wurden die Küchla zu kirchlichen Festen und an Fasching gebacken.
- Allerheiligenspitzl, auch Allerheiligenzopf, Allerheiligenstriezl oder Seelenbrezl, genannt, werden in den Oberpfälzer Bäckereien oder auch im Altmühltal jedes Jahr traditionell rund um den 1. November gebacken. In manchen Orten werden sie auf sogenannten Spitzlmärkten verkauft. Ursprünglich als Opfergebäck für arme Seelen gedacht, werden die süßen Hefeteiglinge heutzutage von Firmpaten an ihre Patenkinder verschenkt - oder einfach so gegessen.
- Die Breze oder Brezel ist das Zunftzeichen der Bäckerinnen und Bäcker. Doch auch wenn das Gebildbrot deutschlandweit und überwiegend nach bayerischer Rezeptur als Laugenbrezel hergestellt wird, in Franken schmeckt sie einfach am besten! Probieren Sie und überzeugen sich selbst! In Oberfranken beliebt und ansonsten weitgehend ungekannt ist die Anisbreze. Das Gebäck ist gebacken aus einer Art Semmelteig und wird mit Anis verfeinert.
Über den Beruf der Bäckerin und des Bäckers
Wer Bäckerin oder Bäcker werden möchte, kann das Handwerk im Ausbildungsberuf in einer der zahlreichen Bäckereien der Metropolregion Nürnberg erlernen. Im der dreijährigen Ausbildung lernen die Berufsanfänger, wie sie mit handwerklichem Geschick, moderner Technik und hochwertigen Rohstoffen leckere Backwaren von der regionalen Spezialität bis hin zu Brot, Brötchen oder Süßspeise herstellen können. Zum Beispiel bei der Bäcker-Innung Nürnberg können Sie sich über Ausbildungsplätze und Praktika in diesem Berufsfeld informieren.
Der Beruf könnte zukünftig auch noch attraktiver werden. Anstatt schon nachts mit dem Brötchenbacken zu beginnen, stellen erste Bäckereien auf zumindest teilweise auf Tagschichten um: zum Beispiel bei der Nürnberger Bäckerei Bock oder im Fickenscher Backhaus in Münchberg stellt man auf Tagesbäckerei um. Das zieht auch Arbeitnehmende und Azubis an, für die Nachtarbeit undenkbar ist.
Die Bäckerinnen und Bäcker der Metropolregion Nürnberg sind aktiv in traditionsreichen Familienbäckereien, Bio-Bäckereien oder Großbäckereien. Sie beziehen die Zutaten für unser täglich Brot, Gebäck, Plätzchen und Kuchen bei lokalen Händlerinnen und Landwirten. Durch den Verkauf ihrer Backwaren rücken sie die regionale Backkunst wieder ein Stück weit in den Mittelpunkt.