Meerrettich und Senf
Wer kennt das nicht: Diese leichte Schärfe und das Kitzeln in der Nase, wenn man ein bisschen zu viel Meerrettich oder Senf erwischt hat. Das kann bei uns in Franken und der Oberpfalz schon mal vorkommen, denn sowohl Senf als auch Meerrettich sind treue, kulinarische Begleiter in unserer Region. Ob zur zünftigen Brotzeitplatte, als Begleiter zu Fleisch und Bratwurst oder in der Salatsoße – das pikante Duo gibt Gerichten häufig das gewisse Etwas.
Metropolregion Nürnberg: Ein Paradies für Meerrettich- und Senfliebhaber*innen
Die Metropolregion ist besonders für ihren Meerrettich bekannt: Zwischen Bamberg und Nürnberg liegt eines der größten zusammenhängenden Meerrettichanbaugebiete der Welt. Hier werden jährlich rund 1500 Tonnen der leckeren und gesunden Wurzel geerntet. Der lehmige Boden in unserer Region ist ideal für den Anbau, denn Meerrettich benötigt leicht durchwurzelbare und bearbeitbare Böden, die gerades Wachstum und eine einfache Ernte ermöglichen.
Auch der Senf ist aus unserer Region nicht wegzudenken. 2019 wurden in Deutschland pro Kopf ca. 879 Gramm Senf verzehrt, bei uns in Bayern dürfte diese Zahl sogar noch etwas höher sein. Der leckere Geschmacksbringer wird zwar nur selten bei uns angebaut, umso lieber essen wir ihn aber. Durch die vielfältige Geschmackspalette von süß bis scharf passt er hervorragend zu deftigen Speisen. Wie vielfältig die zwei Klassiker Meerrettich und Senf wirklich sind, wollen wir heute vorstellen.
Meerrettich und Senf zeigen ihre Vielfalt
- Klassischer Meerrettich: Der Klassiker unter den Sorten ist ein unverzichtbarer Bestandteil der süddeutschen Esskultur. Ob geraspelt, verfeinert mit Sahne oder extra-scharf, passt er traditionell zu Fleisch, Wurst, Fisch, Gemüse, schmeckt aber auch in Suppen oder Saucen. Doch kann man den klassischen Meerrettich auch kreativ verwenden, zum Beispiel als Zutat in vegetarischen Hauptspeisen, leichten Beilagen oder in Desserts.
- Quitten-Meerrettich: Heimische Tradition trifft auf geschmackvolle Innovation. Diese köstliche Kombination vereint die zwei heimischen Lebensmittel Quitte und Meerrettich. Durch den sowohl süßen als auch scharfen Geschmack, entsteht so ein spannendes Erlebnis für den Gaumen. Der Quittenmeerrettich macht sich dank der fruchtigen Note hervorragend in Soßen, zu Fisch oder Käse.
- Sahne-Fruchtmeerrettich: Auch der klassische Sahnemeerrettich kann durch fruchtige Komponenten noch eine ganz andere Seite von sich zeigen. Zusammen mit Feigen oder Preiselbeeren passt der Sahnemeerrettich durch die besonders leichte und cremige Konsistenz herrlich zu sommerlichen Salaten und kalten Vorspeisen, aber auch zu Käse.
- Süßer Senf: Auch wenn der süße Senf wohl am bekanntesten für die klassisch-bayrische Esskultur ist, so ist er dennoch auch in Franken und der Oberpfalz nicht weg zu denken. Der süße Senf unterscheidet sich von anderen Senfsorten durch seinen deutlich wahrnehmbaren süßen Geschmack. Besonders gern wird er zur Weißwurst gegessen, weswegen er auch als „Weißwurstsenf“ bekannt ist. Aber auch zu anderen Wurstwaren ist er der perfekte Begleiter, wie zum Beispiel zu deftigen Brotzeitplatten oder Leberkäs.
- Bärlauch-Senf: Eine Kombination aus zwei fränkischen Klassikern ist der Bärlauch-Senf. Diese Sorte besticht durch die grüne Farbe und eine leichte Knoblauch-Geschmacksnote. Das Tolle daran? Der fränkische Bärlauch schmeckt zwar wie Knoblauch, allerdings riecht man die Alternative hinterher nicht. Diese Variante passt herrlich zu Hähnchen, Salaten und der vegetarischen Küche.
- Münchberger Bärensenf(t): Bier und Honig geben diesem Senf seinen unverwechselbaren Geschmack. Das Produkt ist eine Hommage an die einzigartige fränkische Biervielfalt und zugleich an eine regionale Besonderheit: den Bärenfang am Waldstein – dem Hausberg des Genussortes Münchberg. Zwischen Fichtelgebirge und Frankenwald wurde dort im 17. Jahrhundert ein fallenartiges Gebäude errichtet, um der zunehmenden Plage durch Raubtiere Herr zu werden. Das Gebäude ist heute ein beliebtes Ausflugsziel unweit des Waldstein-Gipfels.
Schon gewusst?
Echte Superfoods: Sowohl Senf als auch Meerrettich sind sehr gesund. Das liegt vor allem an der Schärfe und den enthaltenen Senfölen. Diese wirken nachgewiesen gegen Keime und Erreger. Meerrettich wurde früher sogar als “Penicillin der Bauern” bezeichnet!
Senf als Verdauungshelfer: Schon im Mittelalter war bekannt, dass Senf die Verdauung unterstützt. Verantwortlich dafür sind ätherische Öle, die den Speichelfluss und die Magensaftproduktion anregen. Es wird sogar vermutet, dass die im Senf enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe eine antimikrobielle und krebsvorbeugende Wirkung im Darmtrakt haben.
Franken und ihr Senft: Franken haben im buchstäblichen Sinne eine besondere Beziehung zum Senf(t). Spricht man normalerweise im Fränkischen rein aus Prinzip kein hartes „t“, so bildet der „Senft“ die einzige Ausnahme, und zwar an einer Stelle, an die eigentlich gar keines hingehört.
Zu Tränen gerührt: Der Meerrettich wird in Bayern häufig auch „Kren“ genannt. Diese Bezeichnung wird gerne auf das slawische Wort „krenas“ zurückgeführt, was „weinen“ bedeutet. Passend, wenn einen die beißend-scharfe Wurzel beim Reiben mal wieder zu Tränen rührt.
Achtung bei der Senf-Aufbewahrung: Nachdem er angebrochen wurde, verliert Senf sehr schnell seine Schärfe. Wird er zu warm gelagert, geht es sogar noch schneller. Deshalb schmecken Gerichte, die mit Senf zubereitet werden, nach dem Erwärmen häufig viel milder. Bei der Lagerung sollte deshalb auf einen kühlen Ort geachtet werden.
Fränkisches Urgestein: Nicht nur das größte Meerrettichanbaugebiet der Welt befindet sich in Franken, auch eine der ältesten Meerrettichmarken stammt aus unserer Region, nämlich Schamel Meerrettich. Das Unternehmen mit Sitz in Baiersdorf feiert in diesem Jahr bereits das 175. Firmenjubiläum und ist damit ein echtes fränkisches Urgestein.
Regionaler Genuss ist jetzt ganz einfach
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Fränkische Rezepte – So isst die Metropolregion Nürnberg
Wir lieben Meerrettich und Senf, weil sie so ungeheuer vielseitig sind. Viele kleine Betriebe haben ihr ganz eigenes Rezept für die scharfen Begleiter – so kann man sie immer wieder neu entdecken. Wenn du wissen möchtest, was man mit Meerrettich und Senf so alles machen kann, dann schau mal auf dem Rezepte-Portal fraenkische-rezepte.de vorbei. Es ist die erste Adresse für kochbegeisterte und ernährungsbewusste Menschen in Franken und ganz Deutschland und liefert mehrmals die Woche neue Rezepte und Videos. Neben typisch fränkischen Klassikern gibt es hier auch eine große Auswahl an Suppen, Aufstrichen und vielem mehr. Ob Panna Cotta mit Meerrettich oder Senf-Eiern mit Kartoffeln – bei Fränkische Rezepte findet ihr für jeden Geschmack und Anlass das passende Rezept! Auf den Geschmack gekommen? Werde ein Teil der Fränkische Rezepte-Community!